Umbau einer Märklin 3097 (Baureihe 23014)
Ein altes Schätzchen aus vergangenen Tagen: eine Lok der Baureihe 23. Bei der Digitalisierung wurde die Lok komplett zerlegt und
mit Reinigungsbenzin ausgewaschen. Das Öl war nicht mehr taufrisch, viel Dreck in den Zahnrädern. Der Rauchsatz war defekt und
wurde auch gleich mit ausgetauscht. Achtung: der neue Rauchsatz hatte zwar 2 Anschlüsse, allerdings hatte der eine Kontakt mit dem Messingbecher.
Dieser vermeintlich einfache Umbau hat mich einige Nerven gekostet.
Der Hochleistungsmotor lief super, solange man die Schrauben des Motorschildes locker ließ. Der Anker hat sich nur noch mit akustischem Surren und
Ruckeln bewegt, wenn die Schrauben fest waren. Ich habe mir mit Teppich-Klebeband auf dem Permanentmagneten beholfen, so dass der ein wenig Abstand zum Chassis hatte.
Das Wachspapier drauf lassen, damit der Abstand groß genug wird. Jetzt läuft er prima.
Bei einer Schraube war das Gewinde defekt, so dass sie sich nicht mehr einschrauben ließ. Zusätzliche Bastelarbeit.
Der Motoraufbau war zu breit, so dass das Gehäuse mit den Motoranschlüssen in Berührung kam. So musste eine Kleinbohrmaschine mit
Schleifaufsatz ran.
Elektrisch kam noch das Problem mit dem Anschluss des Rauchsatzes hinzu, der auf Lokmasse lag.
So ein Umbau geht halt manchmal nicht schnell an einem Sonntag Nachmittag, sondern zieht sich bis in den Mittwoch ...
Nach Öffnen des Gehäuses die Drähte ablöten.
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Den Motor öffnen und mit dem Umschaltrelais entnehmen.
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Die Lok wurde mit einem Rauchsatz nachgerüstet. Damit die Kabel nicht geknickt werden, wurde vom Chassis ein Teil abgeflext. Dazu die Lok komplett abkleben, damit kein Schleifstaub ins Fahrwerk gelangt (Tesa Krepp).
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Der Hochleistungsantrieb mit Anker, Permanentmagnet und Motorschild.
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Darauf achten, dass der Kondensator oben ist, sonst passt das Motorschild nicht.
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Die Drosseln anlöten.
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Kabel für den Motor und die Masse anbringen.
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Da das Kabel für die Beleuchtung zu kurz war, musste ich an die Unterseite. Vordere Laufachse ausbauen …
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… und die kleine Platine herausnehmen.
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Dort kann man einfach einen neuen Draht anlöten.
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Erstes Problem bei diesem Umbau: das Gewinde der Schraube war defekt. Deswegen habe ich aus einer M2-Schraube, einem Abreiß-Niet und einer Beilagscheibe einen Ersatz gebastelt.
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Dann die LEDs in die "Brille" einlegen und wieder montieren.
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Die Leds von vorne sind dezenter als die Glühbirnen.
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Für den Rauchsatz brauchte es noch eine Steckverbindung. Ich habe dazu eine Reihe Kontaktbuchsen hergenommen.
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Ein Paar dient als Buchse, ein Paar als Stecker. Beim Auflöten schon zusammenstecken, damit der Stecker sich nicht verzieht. Vorteilhaft: auf der einen Seite der Ausgang Aux1, auf der anderen Decoder+.
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Zweites Problem: Stecker nach vorne zu lang. Also noch einmal mit abgewinkeltem Stecker. Beine ganz vorsichtig biegen…
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Die Motor-Anschlüsse hinten auflöten …
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… auf der anderen Seite Stromversorgung und Licht.
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Da die LEDs zu hell sind, wenn sie direkt als Laterne/Scheinwerfer eingesetzt werden, muss man noch den Ausgangswiderstand der Entflacker-Option anpassen.
Dazu ein Poti (10kOhm) zwischen Ausgang Licht_V_Stab und der LED klemmen, Licht einstellen und eingestellten Widerstand des Potis ermitteln.
Den Widerstand R3 ersetzen (Wert + 270Ohm).
Dann fehlt noch der Stecker für den Rauchsatz. Einfach die Kabel in die gedrehten Buchsen löten.
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So sollte es sein, aber da kam Problem Nummer drei: obwohl der Rauchsatz zwei Anschlusskabel hat, ist eines mit dem Kelch des Rauchsatzes verbunden: Kurzschluss auf Lokmasse, wenn man das Gehäuse aufsteckt (Grummel)
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Also betreffendes Kabel wieder abgeschnitten und im Gehäuse angelötet.
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Nachdem der erste Kurzschluss weg war, kam der Zweite: der Kondensator am Motor berührt von Innen das Gehäuse. Bei genauerer Betrachtung auch die anderen Teile der linken Bürstenhalterung.
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Da blieb dann nur noch die Kleinbohrmaschine, um einen Teil des Gehäuses abzuflexen.
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Links sieht man die kleine Ausfräsung.
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Am Ende dann das Erfolgserlebnis. Zumindest auf dem Prüfstand dampft das Teil ordentlich...
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